Gewebte
Bänder und
Anneliese Bläse beim Weben über die Schulter
schauen
Kostenlose
kurze Einführung in das Weben
der gelesenen Muster des Ostseeraumes
Hier werden die
Kenntnisse vorausgesetzt
von Teil 1,
Kettrips weben
Die ausführliche Darstellung mit
hilfreichen Zeichnungen findest du
unter Angebote/Fernkurs
(Preisliste
anfordern)
1
Musterfaden, 2 Grundfäden, 1 Musterfaden, 2 Grundfäden usw.
Das ergibt ein Grundmuster von
gleichmäßig verteilten Pünktchen. Genau
wie der Komputer aus den Pickseln das Bild machen wir nun unser
Musterbild aus den Pünktchen.
Mit der Spitze des Schiffchens werden beim Weben diejenigen Musterfäden heraus gelesen, die oben auf dem Gewebe liegend das Muster bilden. (Lesen ist also hier im uralten Wortsinn gebraucht, wie wir es noch heute bei Weinlese oder Kartoffellese verwenden, oder wie Aschenputtel die Linsen aus der Asche gelesen hat.)
Damit das Muster klar sichtbar wird, muss das Mustergarn mindestens doppelt so dick sein, wie das Grundgarn.
Die Grundfäden waren früher gewöhnlich weiß und aus Baumwolle, noch früher Leinen, die Musterfäden bunt, aus Wolle. Die alten Muster waren meistens rot, die Wolle war mit Krapp gefärbt. Am Rand lief ein buntes Streifenmuster, das aus Garn der gleichen Stärke wie die Grundfäden bestehen soll, sonst wellt sich das Band am Rand.
Rechts und links von den äußersten Musterfäden zieht man am besten je 6 Grundfäden ein, dann kann man mit buntem Garn einige Streifen gestalten, ganz außen sollten wieder mindestens 4, besser 6 Grundfäden laufen.
Wie
liest man das Muster?
Die
Anzahl der Musterfäden ist gewöhnlich ungerade. Beim
Einziehen in den Webkamm teilt man sie in 2 Gruppen, die Lochfäden
und die Schlitzfäden. Bei der angegebenen Anordnung der Fäden
verläuft auch bei jeder Gruppe die Reihenfolge: 1 Musterfaden, 2
Grundfäden, 1 Musterfaden, 2 Grundfäden... Gleich, ob Ihr
Kamm in der Mitte ein Loch oder einen Schlitz hat. Die Gruppe mit dem
Mittelfaden hat immer die ungerade Anzahl. Schnell gewöhnt sich
das Auge an diese Ordnung und bemerkt Fehler. Wenn man einen
Grundfaden versehentlich mit hochgehoben hat, sieht man 3
nebeneinander. Dieser 3. Faden wird unser Muster stören, indem
er frech obenauf liegen bleibt, wenn man nicht zurück webt und ihn ordentlich nach
unten schiebt, ehe der Schussfaden durchgezogen wird.
Fast alle Muster sind so
konstruiert, dass sie beginnen, wenn der Mittelfaden oben ist und
mit ihm die meisten Musterfäden, die gebraucht
werden. Aufzulesen sind immer die wenigeren. Wenn das nicht stimmt,
kommst du mit dem Schiffchen von der falschen Seite, bist in der
falschen Reihe gelandet. Mach kurz Pause, ruhe deine Augen aus. Dann
merkst du, was ich meine. Mit Gewalt lässt sich die Webe nicht zwingen.
Dagegenan gewebte Muster sehen komisch und unordentlich aus, weil die
Fäden nicht richtig oben liegen können, wenn sie eigentlich unten sein
sollten.
Schon mit nur 5 Fäden kann man viele Muster weben
Unsere
Zeichnung zeigt nur die
Musterfäden, welche jeweils oben
zu liegen haben,
also die, um welche wir uns beim Weben extra kümmern müssen. Alle anderen laufen ja automatisch mit.
Reihe 1- 4: Jedes in dieser Technik handgewebte Band beginnt mit kleinen Punkten
Reihe 5: Der Mittelfaden wird nach unten gedrückt.
Reihe 6: alle Musterfäden unten
Reihe 7: Mittelfaden oben
Reihe 8: entspricht Reihe 2, dazu Mittelfaden hochgeholt, 3 Musterfäden sind nebeneinander
Reihe 9: entspricht Reihe 3, 2 wurden hochgeholt, 5 Musterfäden sind nebeneinander
Reihe 10: Mittelfaden bleibt unten, die 2 äußeren hoch
Reihe 11: die 2 äußeren bleiben oben, Mittelfaden runter
Reihe 12: die Leerreihe: alle runter
..... usw
Übe
mehrmals dieses kleine Motiv, dann
probiere in der Zeichnung weiter, bis du weißt, wie es geht.
Ruf mich an, wenn du
Fragen hast: 04343-60638 oder schick 'ne Email: <anneliese@gewebte-baender.de
Meine neue Adresse: A.B. Oberdorf 8, 24235 Laboe
Viel
Spaß beim Weben!
In
der Galerie
findest du viele Gelesene Muster die ich gewebt habe, geordnet nach der
Anzahl der Musterfäden
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